Sonntag, 8. März 2009

Streetart ist tot

Es schallt einem aus allen Ecken entgegen, wie bei jeder Subkultur, die ihren Zenit scheinbar überschritten hat: „Streetart ist tot!“. Doch ist das wirklich der Fall? Fakt ist, dass die neue Form von Urbanästhetik, die maßgeblich von der Streetart beeinflusst und geprägt wurde, mittlerweile Einzug in so ziemlich jedes vermarktbare Designformat gehalten hat, sei es nun die Mode oder der TV Werbespot.


Die Streetart hat ihre Ziele in der Gestaltung von Urbanität, in der Gestaltung von Öffentlichkeit. Ihre Werte sind u.a. das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Gestaltungsfreiheit im öffentlichen Raum. Sie versucht auch zu motivieren Gestaltung in die eigene Hand zu nehmen und sich aktiv an dem Aussehen des eigenen Umraums zu beteiligen. Sie bemüht sich Leute in dieses Gedankengut zu integrieren. Ist es da verwunderlich, dass sie, umso größer sie wird auch von an die Masse gerichteten PR Kampagnen genutzt wird?
Nun verwunderlich ist es sicher nicht, doch ärgerlich für all diejenigen, die ebenfalls sehen, dass eine Vermarktung an die Masse immer eine Verwässerung der Werte bedeutet. Im besten Falle wohlgemerkt, denn meistens werden nur die optischen Stimula verwurstet, um die zuvor geschaffene Identitätsbedeutung einer Szene auf ein Produkt zu übertragen.
Ist also die Werbung der „Erzfeind“ der Streetart?
Möglicherweise, doch trägt sie nicht die Schuld an dem vermeidlichen Tod dieser Kunstform. Es sind vielmehr die eigenen Werte die ihr hier in die Quere kommen.

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